In einem Brief haben wir uns jetzt an die politisch Verantwortlichen gewandt, um noch einmal auf die Energieverschwendung hinzuweisen, die an Berliner Schulen die Norm zu sein scheint. Vermutlich an Dreiviertel aller Schulen wird im Winter durchgeheizt, d.h. auch nachts, über die Wochenenden und in den Ferien werden die Schulgebäude komplett auf über 20 Grad warm gehalten. Anscheinend kümmert sich niemand um eine vernünftige, energiesparende und das Klima schützende Regelung. Pankows Schulstadtrat Jörn Pasternack (Foto) hat das in einer Mail an unsere Schülerfirma jetzt auch zugegeben.
Es sei der Bezirksverwaltung „bewusst, dass die Heizungsaktivität an diesen Schulen keine Rücksicht auf Wochenenden, Nächte und Ferien nimmt“, antwortet Stadtrat Pasternack, der von Beruf Polizist ist. Sprich: Man wisse, dass die Schulen 24/7 und sogar in Ferienzeiten, auf über 20 Grad geheizt werden und damit eine gigantische Energieverschwendung betrieben wird. Und man sehe auch, so schreibt der Stadtrat, dass das mit dem in Pankow ganz offiziell seitens der Bezirksverordnetenversammlung bereits 2019 erklärten „Klimanotstand“ nicht vereinbar sei. Damit jedoch, so befürchten wir, ist das Problembewusstsein bei den verantwortlichen Politikern auch bereits erschöpft. Jörn Pasternack sieht das Problem in den fehlenden Personalkapazitäten bei der Bezirksverwaltung, man habe „keine Ingenieure und Heizungstechniker im Bezirksamt“, so dass Mängel in der Heizungssteuerung nicht behoben werden könnten, außer, wenn große und umfassende Sanierungsmaßnahmen anstünden. Marek Schwieger, der im Vorstand der Schülerfirma ist, zeigt sich erstaunt: „Das ist ja gerade so, als wenn man sich ein Auto anschafft und damit dann 200.000 Kilometer ohne jede Wartung und Inspektion fährt!“
Gemeinsam haben wir einen Antwortbrief auf die Mail des Stadtrats formuliert (Bild links) und den Stadtrat eingeladen, die Probleme einmal bei einem Ortstermin an unserer Schule zu diskutieren. Bild rechts: Mit Datenloggern, die wir in Klassenräumen aufstellen, kommen wir der Energieverschwendung auf die Schliche. Unser Foto zeigt Frederik Schneider im Einsatz.
